Guten Tag,
ich habe eine Frage zu Stundensätzen, die zur Bewertung von Herstellkosten herangezogen werden. Genauer gesagt, geht es um die Stundenbasis.
ich möchte in einem Produktionsbetrieb zum Bilanzstichtag die angefangenen Arbeiten mit Stundensätzen zu Herstellkosten bewerten (d.h. die Kosten enthalten keine vertriebsbedingten Positionen oder Finanzierungskosten etc...).
Unser Steuerprüfer meint, ich müsse für diese Herstellkosten-Stundensätze die vertragliche Arbeitszeit zugrunde legen, also z.B. 38 Stunden/Woche.
Bei den Maschinenstundensätzen solle ich die Maschinenlaufzeiten nehmen, also z.B. 3.600 Stunden/Jahr.
Bei Verkaufsstundensätzen würde ich jedoch die Gesamtkosten durch die tatsächlich fakturierbaren Stunden dividieren, also z.B. 30 Stunden/Woche (anstatt 38). Im Prozess Konstruktion z.B. wären die Zeiten für Kundenbesuche, Angebotserstellung etc. abzuziehen.
Bei den Maschinenstundensätzen würde ich nur die Zeiten nutzen, die tatsächlich für verkaufsfähige Produkte erbracht wurde. Zeiten für Versuchsteile oder für Ausschuss-Teile würde ich hier abziehen.
Durch diese unterschiedliche Zeitbasis, ergeben sich sehr große Differenzen zwischen beiden Bewertungsmethoden.
Hier ein Beispiel:
Prozess Konstruktion:
Gesamtkosten (bereinigt um vertriebsbedingte Kosten und Finanzierungskosten...) : 1.000.000 €
Mitarbeiteranzahl: 11
Netto-Arbeitstage = Brutto-Arbeitstage abzgl. Urlaub, Feiertage, Krankheit, Schulung = 204 Tage
Stunden = 11 Mitarbeiter * 204 Arbeitstage * 7,6 Stunden/Tag = 17.054 Stunden/Jahr
Herstellkosten-Stundensatz = 1.000.000 € / 17.054 Stunden/Jahr = 58,64 €/Stunde
Würde ich in diesem Fall die Verkaufsstundensätze berechnen, würde ich die Gesamtkosten (inkl. vertriebsbedingte Kosten etc.) nutzen und durch die Anzahl fakturierbarer Stunden dividieren: 1.100.000 € / 17.054 * 60% (fakturierbare Stunden) = 107,50 €/Stunde
So entsteht zwischen beiden Stundensätzen eine große Differenz --> 58,64€/Stunde zu 107,50 €/Stunde
Mein Problem:
Mir ist bewusst, dass die Bewertung zu Herstellkosten niedriger als zu Verkaufspreisen ausfällt, aber ich finde die Differenz zu groß.
Ich finde es nicht richtig, bei den Stundensätzen die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit zu nutzen, da ich die ja nie komplett ausnutze. Nebenzeiten wie interne Besprechungen oder Leerzeiten, falls kein Auftrag zu bearbeiten ist, müssten doch auch hier rausgerechnet werden oder? Ansonsten werden angefangenen Arbeiten viel zu niedrig bewertet und verfälscht. Oder nicht?
Auch bei den Maschinenstundensätzen, finde ich es nicht richtig, Maschinenzeiten für Entwicklungsteile oder Ausschuss in den Stunden enthalten zu lassen.
Aufgrund zu niedriger Preise in der Vergangenheit, fragte die Prüferin bei der letzten Jahresabschluss-Prüfung: "Und, welchen Wert haben die Produkte denn nun tatsächlich? Was ist denn bei der Inventur-Bewertung herausgekommen?" (mit der Erwartung, dass die Werte höher sein würden, als die alten (zu niedrigen) Preise)
Ehrlich gesagt hat mich diese Frage verwirrt, da die Herstellkosten-Werte deutlich unter den Preisen lagen. Und nach o.g. Berechnung wird sich das auch nie ändern, wie auch wenn die Stundenbasis so unterschiedlich ist?
Ich komme an diesem Punkt nicht weiter. Weiß jemand die korrekte Vorgehensweise oder kann mir einen Denkanstoß geben?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Mario R.
ich habe eine Frage zu Stundensätzen, die zur Bewertung von Herstellkosten herangezogen werden. Genauer gesagt, geht es um die Stundenbasis.
ich möchte in einem Produktionsbetrieb zum Bilanzstichtag die angefangenen Arbeiten mit Stundensätzen zu Herstellkosten bewerten (d.h. die Kosten enthalten keine vertriebsbedingten Positionen oder Finanzierungskosten etc...).
Unser Steuerprüfer meint, ich müsse für diese Herstellkosten-Stundensätze die vertragliche Arbeitszeit zugrunde legen, also z.B. 38 Stunden/Woche.
Bei den Maschinenstundensätzen solle ich die Maschinenlaufzeiten nehmen, also z.B. 3.600 Stunden/Jahr.
Bei Verkaufsstundensätzen würde ich jedoch die Gesamtkosten durch die tatsächlich fakturierbaren Stunden dividieren, also z.B. 30 Stunden/Woche (anstatt 38). Im Prozess Konstruktion z.B. wären die Zeiten für Kundenbesuche, Angebotserstellung etc. abzuziehen.
Bei den Maschinenstundensätzen würde ich nur die Zeiten nutzen, die tatsächlich für verkaufsfähige Produkte erbracht wurde. Zeiten für Versuchsteile oder für Ausschuss-Teile würde ich hier abziehen.
Durch diese unterschiedliche Zeitbasis, ergeben sich sehr große Differenzen zwischen beiden Bewertungsmethoden.
Hier ein Beispiel:
Prozess Konstruktion:
Gesamtkosten (bereinigt um vertriebsbedingte Kosten und Finanzierungskosten...) : 1.000.000 €
Mitarbeiteranzahl: 11
Netto-Arbeitstage = Brutto-Arbeitstage abzgl. Urlaub, Feiertage, Krankheit, Schulung = 204 Tage
Stunden = 11 Mitarbeiter * 204 Arbeitstage * 7,6 Stunden/Tag = 17.054 Stunden/Jahr
Herstellkosten-Stundensatz = 1.000.000 € / 17.054 Stunden/Jahr = 58,64 €/Stunde
Würde ich in diesem Fall die Verkaufsstundensätze berechnen, würde ich die Gesamtkosten (inkl. vertriebsbedingte Kosten etc.) nutzen und durch die Anzahl fakturierbarer Stunden dividieren: 1.100.000 € / 17.054 * 60% (fakturierbare Stunden) = 107,50 €/Stunde
So entsteht zwischen beiden Stundensätzen eine große Differenz --> 58,64€/Stunde zu 107,50 €/Stunde
Mein Problem:
Mir ist bewusst, dass die Bewertung zu Herstellkosten niedriger als zu Verkaufspreisen ausfällt, aber ich finde die Differenz zu groß.
Ich finde es nicht richtig, bei den Stundensätzen die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit zu nutzen, da ich die ja nie komplett ausnutze. Nebenzeiten wie interne Besprechungen oder Leerzeiten, falls kein Auftrag zu bearbeiten ist, müssten doch auch hier rausgerechnet werden oder? Ansonsten werden angefangenen Arbeiten viel zu niedrig bewertet und verfälscht. Oder nicht?
Auch bei den Maschinenstundensätzen, finde ich es nicht richtig, Maschinenzeiten für Entwicklungsteile oder Ausschuss in den Stunden enthalten zu lassen.
Aufgrund zu niedriger Preise in der Vergangenheit, fragte die Prüferin bei der letzten Jahresabschluss-Prüfung: "Und, welchen Wert haben die Produkte denn nun tatsächlich? Was ist denn bei der Inventur-Bewertung herausgekommen?" (mit der Erwartung, dass die Werte höher sein würden, als die alten (zu niedrigen) Preise)
Ehrlich gesagt hat mich diese Frage verwirrt, da die Herstellkosten-Werte deutlich unter den Preisen lagen. Und nach o.g. Berechnung wird sich das auch nie ändern, wie auch wenn die Stundenbasis so unterschiedlich ist?
Ich komme an diesem Punkt nicht weiter. Weiß jemand die korrekte Vorgehensweise oder kann mir einen Denkanstoß geben?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Mario R.