Zwei Fragen zur Investitionsrechnung

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Zwei Fragen zur Investitionsrechnung, Erhöhung UV und unterschiedliche Zahlungen beim Kapitaleinsatz
Hallo Zusammen
Ich befasse mich neu mit der Investitionsrechnung und habe daher zwei Fragen. Ich denke, hier bei so vielen kompetenten Personen bin ich bestimmt am richtigen Ort.  8)

Vorweg: Ich wage zu behaupten, dass ich die grundlegenden Eigenschaften der Investitionsrechnung verstanden haben, da ich mich intensiv mit ihr befasst habe. Dennoch habe ich zwei Verständnisfragen, auf die ich bis jetzt keine Antwort gefunden habe.

Frage 1:
Ich habe eine Erhöhung des Umlaufvermögens infolge einer Investition. Diese Erhöhung muss natürlich beim Kapitaleinsatz berücksichtigt werden. Gehen wir davon aus, die Investition ist 100 und die UV-Erhöhung ist 20. Daraus resultiert ein Kapitaleinsatz von 120. Soweit - und auch die Berechnung der Abschreibungen und des kalk. Zinses - verstehe ich alles.

Nun gehen wir davon aus, dass im Jahr 3 - gemäss Planung - eine weitere Erhöhung des UV stattfinden wird (sagen wir in der Höhe von nochmals 20). Weiter gehen wir davon aus, dass diese Erhöhung durch  a) freierwirtschaftete Mittel einerseits oder b) Fremdkapitaleinsatz andererseits stattfindet.

ad a)
Ich würde bei der Berechnung der Abschreibungen / kalk. Zinssen am Anfang der Investition normal von einem Kapitaleinsatz von 120 ausgehen. Die weitere Erhöhung von 20 im Jahr 3 werde ich insofern berücksichtigen, dass ich diese bei der Berechnung des Cashflows miteinbeziehe (Veränderung NUV). Dies ist ja alles freierwirtschaftet und daher muss ich im Jahre nicht den Kapitaleinsatz anpassen, sprich ich gehe nach wie vor von 120 aus.
Stimmt diese Überlegung?

ad b)
Nun, wie gehe ich hier vor? Normal am Anfang der Investition einen Kapitaleinsatz von 120 berücksichtigen und damit die Abschreibungen und Kalk. Zinsen berechnen. Dann, Anfang Jahr 3 Jahr die Abschreibungen und Kalk. Zinsen neu berechnen, da ja neu ein Kapitaleinsatz von 140 ist...? Oder bleibt hier alles beim Alten, obwohl ich eher denke nein, da wir ja inzwischen wieder mehr gebundenes Vermögen haben, welches man ja verzinsen muss.
Ich hoffe, ihr versteht auf was ich hinaus will...?

-----

Frage 2:
Für ein Investitionsprojekt werde ich eine Maschine in der Höhe von 50 und einer Laufzeit von 10 Jahren kaufen. Die Zahlungsmodalitäten sehen wie folgt aus. Anfang Jahr 1 (Investitionsbeginn) werden 25 bezahlt. Anfang Jahr 5 werden dann die restlichen 25 bezahlt.

Um den Kapitaleinsatz bei der dynamischen Methode zu berechnen, würde ich einfach die zweite Zahlung mit Hilfe der Abzinsung zum Zeitpunkt des Investitionsbeginns - also Anfang Jahr 1 - abzinsen. Dann habe ich ja den korrekten Kapitaleinsatz.
Ich hoffe, diese Überlegungen stimmen?

Aber wie gehe ich bei der statischen Methode vor? Benutze ich hier einen Kapitaleinsatz von 50, obwohl ich erst am Anfang der Investition 25 bezahlt habe? Ich würde sagen ja, da wir ja bei der stat. Methode von Durchschnittswerten ausgehen. Stimmt diese Überlegung?


Ich danke Euch jetzt schon im Voraus für die Antworten.

Grüsse
Hallo rookie,

Nachfrage zu Frage 1: Rechnest Du statisch oder dynamisch? Eher statisch, sonst würdest Du ja z. B. keine kalk. Abschreibungen berechnen. Andererseits kommt bei Dir der Cashflow ins Spiel.  :denk:

Würdest Du statisch rechnen, so ist der Zeitpunkt des Anfalls der Kosten ja irrelevant, da es sich um eine Durchschnittsmethode handelt.

Ob die Investition durch EK oder FK finanziert wurde, ist gleichfalls irrelevant, denn genau aus diesem Grund rechnest Du ja mit einem kalkulatorischen Zinssatz, der nichts mit pagatorischen FK-Zinsen zu tun hat. Verzinst wird das durchschnittlich gebundene Kapital.

Zu Frage 2: Ja, da liegst Du richtig.

Zudem: Statische Methoden vereinfachen sehr stark, wodurch sie sich von der Realität entfernen. Statt den Versuch zu unternehmen, ein wenig taugliches Instrument zu verbessern - was gerne versucht wird, wie z. B. durch die Kumulationsmethode bei der stat. Amortisationsrechnung - empfehle ich, lieber dynamisch zu rechnen.

LG
-Nausicaa
Bearbeitet: Nausicaa Phaeacian - 29.10.2011 14:21:29
Vielen Dank für Deine rasche Antwort, Nausicaa !

Zitat
Nausicaa Phaeacian schreibt:
Nachfrage zu Frage 1: Rechnest Du statisch oder dynamisch? Eher statisch, sonst würdest Du ja z. B. keine kalk. Abschreibungen berechnen. Andererseits kommt bei Dir der Cashflow ins Spiel.    

Natürlich, Du hast vollkommen recht. Primär bin ich von der statischen Methode ausgegangen, jedoch war ich gedanklich bei der dynamischen Methode und habe entsprechend etwas durcheinander gemacht.

Dann lässt sich also zusammenfassend sagen:

Statische Methode:
Ich gehe von einem Kapitaleinsatz von 120 (Investitionssumme + Erhöhung UV) aus, egal ob später noch eine UV-Erhöhung stattfindet in der Höhe von 20.
Gehen wir davon aus, ich hätte eine Investition von 100 und auch eine anfängliche Erhöhung des UV von 20 (wie im obigen Fall), jedoch eine eine spätere UV-Erhöhung von sagen wir 50 (anstatt die 20 von vorhin). Nimm ich jetzt einen Kapitaleinsatz von 135, da 100 Kaufpreis und 35 der Durchschnittswert dieser zwei UV-Erhöhung von 70 ist. Kann man das so machen?

Dynamische Methode:
Hier nimm ich den Kapitaleinsatz von 120. Eine spätere UV Erhöhung berücksichtige ich insofern (ob jetzt 20 oder 50), indem ich dies bei der Cashflow berechnung berücksichtige, sprich Veränderung NUV.

Zitat

Zu Frage 2: Ja, da liegst Du richtig.

Zudem: Statische Methoden vereinfachen sehr stark, wodurch sie sich von der Realität entfernen. Statt den Versuch zu unternehmen, ein wenig taugliches Instrument zu verbessern - was gerne versucht wird, wie z. B. durch die Kumulationsmethode bei der stat. Amortisationsrechnung - empfehle ich, lieber dynamisch zu rechnen.

Dann lässt sich auch hier zusammenfassend sagen:

Statische Methode: Egal ob ich am Anfang 25 und später nochmals 25 bezahle. Das gebundene Kapital ist 50 und somit ist auch mein Kapitaleinsatz 50.
Dynamische Methode: Wie gesagt, die zweite Zahlung von 25 auf den Zeitpunkt t1 abzinsen und ich habe den richtigen Kapitaleinsatz...


Nochmals Danke für Deine Hilfe.
Grüsse rookie
Hallo rookie,

so ganz verstehe ich Deine Verrenkungen wegen der statischen Methode nicht. Normalerweise geht man von einem Durchschnitt aus,  d. h. die Werte für kalk. Abschreibung und kalk. Zinsen sind in jedem Jahr gleich hoch, auch wenn sie es in der Realität nicht sind. Daher "Durchschnittsmethode".  ;)

Daher:
Zitat
Gehen wir davon aus, ich hätte eine Investition von 100 und auch eine anfängliche Erhöhung des UV von 20 (wie im obigen Fall), jedoch eine eine spätere UV-Erhöhung von sagen wir 50 (anstatt die 20 von vorhin). Nimm ich jetzt einen Kapitaleinsatz von 135, da 100 Kaufpreis und 35 der Durchschnittswert dieser zwei UV-Erhöhung von 70 ist. Kann man das so machen?
Nimmst Du schlicht 170 an und teilst durch die Investitionsdauer.

Dein Ansatz in Fall 1 bei der dynamischen Methode ist korrekt.

Zitat
Dann lässt sich auch hier zusammenfassend sagen:
Statische Methode: Egal ob ich am Anfang 25 und später nochmals 25 bezahle. Das gebundene Kapital ist 50 und somit ist auch mein Kapitaleinsatz 50.

Ja. Die kalk. Zinsen beziehst Du dann aber auf das durchschnittlich gebundene Kapital, also (Anschaffungskosten - Restwert): 2 + Restwert, oder (Anschaffungskosten + Restwert): 2

Zitat
Dynamische Methode: Wie gesagt, die zweite Zahlung von 25 auf den Zeitpunkt t1 abzinsen und ich habe den richtigen Kapitaleinsatz...

Wenn Du t0 als Referenz hast - was gängiger ist - dann t0. Das Prinzip ist aber korrekt.

Viele Grüße
-Nausicaa
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