Berücksichtigung von Schrotterlösen in der KTR

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[ geschlossen ] Berücksichtigung von Schrotterlösen in der KTR
Hallo zusammen,

ich sitze in einem Industriebetrieb und schreibe meine Diplomarbeit über die Einführung einer Kostenrechnung.

Bisher läuft es ganz gut, aber an einer Frage hänge ich gerade: Da Erlöse für Schrott mittlerweile einen ordentlichen Posten unter den Erträgen darstellen, möchte ich diese auch in der KTR berücksichtigen - nur in welcher FORM und an welcher STELLE?

FORM

Meiner Meinung nach, wäre es am sinnvollsten die Erlöse jedem KTR direkt zuzuordnen. Hierfür müsste aber jeder KTR gewogen werden um die Differenz zwischen Einsatzgewicht und KTR Gewicht ermitteln zu können, was aber sehr aufwändig werden könnte.

Eine andere Möglichkeit ist, die gesamten Schrotterlöse über eine Schlüsselung den einzelnen KTR zuzuordnen, was meines Erachtens aber nicht zu vernachlässigende Unschärfen zur Folge haben wird/könnte.

STELLE

Ich würde die Erträge in der KTR direkt von den MEK abziehen, bei dieser Lösung befürchtet aber mein Betreuer eine zu große Abweichung der Selbstkosten, er würde die Erträge eher nach Ermittlung der Selbstkosten abziehen.

Über Denkanstöße und/oder Hilfe würde ich mich sehr freuen...

Schöne Grüße

Tim
Hallo,

für den Punkt "Form" bräuchte ich für eine Antwort etwas mehr infos zu den Produkten. Mit den jetzigen Infos kann man das nur schwer einschätzen.

Zum  Punkt Stelle:

Die Selbskostenermittlung sollte ohne Berücksichtigung der Schrotterträge erfolgen. Auf keinen Fall würde ich die MEK um Schrotterträge kürzen. Deine Kalkulation wird damit schnell untransparent. Wenn die Erträge direkt dem Kostenträger zurechenbar sind, dann wie auch die Umsatzerlöse des Kostenträgers, als Ertrag ausweisen.

Falls sie nicht direkt einem Kostenträger zurechenbar sind, dann evtl. einer Produktgurppe oder Bereich zuordnen. Kommt darauf an, wie Eure KLR aufgebaut ist. Bei einem direct costing- Modell wäre dies sicher einfach machbar.

Von Gemeinkostenumlagen halte ich persönlich nicht so viel. In Unternehmen, in denen die GK-Umlage für die Preiskalkulation zwingend erforderlich ist (wie z.B. Energieanbieter,Abwasserbetrieb etc.), kommt man nicht daran vorbei. In allen anderen Unternehmen, wo die Preise jedoch vom Markt her bestimmt werden, sollte man m.E. auf diesen nur sehr begrenzt nutzenbringenden Aufwand verzichten.

Gruß, CP1
Vielen Dank für die Antwort.

Infos zur FORM:

In "meinem" Betrieb werden ausschließlich Stanzteile gefertigt. Von den Konstrukteuren bekomme ich die Info wieviel Fläche des Rohmaterials für ein Teil benötigt wird, für ein paar Produkte wurde auch schon der Abfall erfasst, da mit dem Kunden vereinbart wurde, den Schrotterlös beim Preis zu berücksichtigen.

Bei der GK Umlage bin ich deiner Meinung, da der GF aber eine Kalkulation auf Vollkostenbasis möchte, komme ich nicht drumherum. Oder kennst du eine Möglichkeit die GK Umlage zu umgehen und trotzdem Vollkosten ausweisen zu können? Darüber zerbreche ich mir schon ne Weile den Kopf, bin aber bis jetzt zu keiner Lösung gekommen.

Das Ziel meiner Diplomarbeit ist, herauszufinden wieviel mit dem jeweiligen KTR verdient wird. Darüber hinaus möchte ich eine Plankostenrechnung einführen, da diese bisher nicht existiert, sondern alles auf Erfahrungswerten der Verantwortlichen basiert.

Ich hoffe ich konnte dir erstmal weiterhelfen um mir zu helfen ;-)

MfG Tim
schau Dir mal dieses einfache Beispiel für ein direct costing in diesem Artikel an. Bei mehrstufiger Betrachtung erhält die GF alle erforderlichen Infos zu den Kostenträgern - auch ohne Gemeinkostenumlage, die häufig nicht wirklich verursachungsgerecht ist.

Besonders bei Überlegungen zur Sortimentsbereinigung ist diese Methode zu empfehlen. Da helfen Vollkosten nicht weiter.

Die Gemeinkosten bzw. unternehmensfixen Kosten kann ich mir auch ohne Verteilung auf Kostenträger ansehen.

Beispiel: Ich kann die "Klopapierrolle" nach Köpfen (evtl. auch nach Gewicht der Mitarbeiter  :D ) auf die Abteilungen, dann irgendwie auf die Hauptkostenstellen und über den GK-Satz auf die Kostenträger verteilen oder mir diese Kostenart direkt ansehen und schauen inwieweit ich das Klopapier überhaupt brauche und ob ich es evtl. günstiger beziehen kann. Weg 2 scheint einfacher zu sein!

Wichtig ist doch zu sehen, inwieweit die Kostenträger ihre eigenen Kosten decken und wie hoch der Deckungsbeitrag für die bereichs- und unternehmensfixen Kosten ist. Ob nun Produkt A oder Produkt B das "Klopapier" abdeckt ist doch nicht so wichtig oder? Wichtig ist doch die Betrachtung im Ganzen.

Gruß, CP1
Hallo CP1,

danke für deine Antwort. Sie zeigt mir, dass ich doch nicht so blöd bin, wie ich dachte ;-)

Ich hatte gestern nochmal ein Gespräch mit dem GF, aber er möchte leider nicht von seiner VKB Kalklation abweichen. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angelangt, beides zu machen. Vielleicht kann ich ihm so die schwächen der KTR auf VKB aufzeigen und ihm deutlich machen, dass eine mehrstufige DBR sinnvoller ist. Oder aber beide Systeme parallel laufen sollten.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, was die Verteilung der Schrotterlöse angeht, sollte ich soweit es geht die Erträge daraus den Kostenträgerkosten gegenüberstellen, in der eigentlichen Kalkulation aber nicht berücksichtigen, richtig?

MfG Tim
ja, ich denke so ist es transparenter.
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