Bildung einer Vertriebskostenstelle

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[ geschlossen ] Bildung einer Vertriebskostenstelle
Hallo liebe Controller-Gemeinde,
da ich neu im Controlling bin und gerade an einer Aufgabenstellung meines Vorgesetzten verzweifle, wende ich mich an Euch mit der Bitte um Hilfe.
Die mir übertragene Fragestellung lautet: Ist die Bildung einer Vertriebskostenstelle in unserem Unternehmen sinnvoll?

Spontan würde ich sofort „ja“ schreien: mehr Transparenz, bessere Zuordnung von Gemeinkosten. In der Realität komme ich jedoch aus vielen Gründen nicht zu einer Entscheidung.

Daher kurz die Eckdaten für Euch:
[list]- Dienstleistungsunternehmen, hauptsächlich Projektgeschäft, 180 Mitabeiter, 8 Standorte[/list:u]
[list]- Kostenrechnung: lediglich eine Vollkostenrechnung, Kostenträger sind die Standorte und darunter die jeweils ein bis 3 Fachbereiche, zentrale Bereiche werden dem Hauptstandort zugerechnet und diese Gemeinkosten später auf alle Bereiche verteilt.[/list:u]

Aufbau des Vertriebs:
[list]- Teamleiter betreuen Projekte und sprechen in der verbleibenden Zeit Bestandskunden an (Abrechnung der einzelnen Projekte über Stundenzettel) bzw. knüpfen neue Kontakte[/list:u]

[list]- Vollzeit Vertriebsmitarbeiter – davon gibt es genau 3 an 2 der 8 Standorte. Davon ist eine Person mittlerweile in Teilen ihrer Arbeitszeit auch für andere Tätigkeiten zuständig. Eine Person beschäftigt sich lediglich mit einem konkreten Fachbereich an (hauptsächlich) einem Standort und die verbleibende Person agiert hauptsächlich Regional für alle Fachbereiche. Eine zentrale Vertriebsleitung existiert nicht.[/list:u]

[list]- Bei wichtigen Terminen reist selbstverständlich auch die obere Führungsriege zu den Bestandskunden oder potentiellen Kunden[/list:u]

[list]- Unterstützend arbeiten einige Personen der jeweiligen Verwaltung an den Standorten mit dem Verfassen von Nachrichten oder der Terminplanung auch noch "irgendwie" mit. Ohne Zeiterfassung.[/list:u]

Die Teamleiter sind immer nur an einem Standort für einen Fachbereich zuständig. Personalkosten lassen sich also ohnehin zu 100% direkt auf die Kostenträger verteilen. Die Definition was genau nun als „Vertriebszeit“ zu definieren und per Stundenzettel zu erfassen wäre ist bereits problematisch, da die meisten Aufträge einfache Folgeaufträge sind und damit der „Vertrieb“ quasi gleichzeitig mit der Arbeit am Projekt geschieht.

Die offiziellen „Vertriebsmitarbeiter“ reisen kaum und befassen sich zumeist mit der Kaltakquise und der Suche nach potentiellen Interessenten im Web und in Zeitungen. Wie auch die Teamleiter sind sie bereits nahezu vollständig als Einzelkosten auf die Kostenträger (Standorte) zurechenbar, lediglich zwischen den Fachbereichen könnte unterschieden werden. Hinzu kommt die Problematik, dass es keine Führung für alle Vertriebsmitarbeiter gibt (regionale Unterstellung unter der Niederlassungsleitung) und damit auch keinen Kostenstellenverantwortlichen.

Eine Zeiterfassung für die Führungskräfte kommt vermutlich nicht in Frage. Lediglich die Reisekosten könnten als Kostenart in die Vertriebskostenstelle einfließen.

Eine konkrete Entscheidungssituation (Make or Buy oder anderes) auf deren Hinblick ich die Fragestellung untersuchen kann kenne ich nicht.

Wie also soll ich diese Frage beantworten? Oder wie gehe ich an diese Frage zumindest heran um dies zu versuchen? Welche Perspektiven könnte ich noch betrachten um zu einem Schluss zu kommen? Ist es zumindest sinnvoll die Zeiten der Vetriebstätigkeit bei den Teamleitern zu messen um eventuell mehr Effizienz zu erreichen? Sollten die Daten erfasst werden um auf konkrete Fragestellungen vorbereitet zu sein? Ist der Aufwand dann zu vertreten? Unter welchen Voraussetzungen könnte die Kostenstelle sinnvoll sein?

Habt Ihr einen Lösungsansatz für diese Fragestellung?

Gerne beantworte ich auch weitere Fragen falls Euch Punkte fehlen – für mich gibt das mittlerweile alles nur einen großen Brei, bei dem ich nicht mehr zwischen wichtig und unwichtig differenzieren kann.
Unsere Kostenrechnung insgesamt ist ohnehin sehr fragwürdig, aber für einen Neuaufbau fehlt mir Erfahrung, Berechtigung und vor allem ein Ansatzpunkt um das bisherige System als „gescheitert“ darzustellen…

So, für jegliche Anregung bin ich sehr, sehr dankbar!
Viele Grüße, der Neuling!
Hi Neuer :)

Ich würde auch sofort "Ja" schreien!
denn es ist doch der zweck von Kostenstellen, die Kosten eines UN lückenlos zu erfassen!

Ich habe aus deinen Anmerkungen keine Nachteile entdecken können. Düe Führungsabteilung erfasst du doch sicher eh nicht im Vertrieb, sondern unter der "Leitungskostenstelle".

Also, was siehst du als richtigen Nachteil?

Ich sehe nur deinen schon genannten Vorteile wie Transparenz etc.
Dein Ansatz ist doch sehr gut!

Liebe Grüße,
Neele
Viele Grüße Neele :-)
Hi Neele,

zu aller erst vielen Dank für die schnelle Antwort!
Das gibt ein wenig Hoffnung! :)

Das größte Problem sehe ich darin, dass ich einer Reihe von Mitarbeitern die Dokumentation ihrer Arbeitszeit per Stundenzettel aufzwingen müsste um die geleisteten Stunden treffend zu erfassen. Bei uns bedeutet das leider großen Aufwand, da dies in guter alter Handarbeit geschieht und auch von Hand wieder an zig unterschiedlichen Stellen in das System eingepflegt wird. Da stellt sich mir schlicht die Frage, ob die gewonnenen Erkenntnisse diesen Aufwand rechtfertigen.

Die gesamten Kosten werden ja bereits erfasst - nur über andere Wege. Die Teamleiter über die operativen Kostenstellen, die unterstützenden Personen (Verwaltung & Vertriebsassistenz) über die zentrale Verwaltungskostenstelle usw. Es wird ja damit lediglich eine neue Vorkostenstelle gebildet, die wieder auf die Enkostenstellen verteilt wird.

Vielleicht ist es auch nur die Angst sich mit diesem Vorstoß gleich rundum unbeliebt zu machen für einen zweifelhaften Nutzen. Wenn ich mir sicher bin, dass die Bildung der Kostenstelle einen wirklichen Nutzen bringt, dann scheue ich dies nicht.

Jetzt setze ich mich in jedem Fall erst nochmal hin und gehe das Thema nochmal gründlich an. :)

Liebe Grüße & vielen Dank!
Hallo,

eurer Kostenstellenaufbau sieht mir arg verstrickt aus.

Hat die Geschäftsführung eine Idee warum Sie eine Vertriebskostenstelle aufeinmal brauchen, also welche mehr Informationen Sie erhalten wollen? Wenn die GF genau weiß oder in etwa weiß, was sie als zusätzliche Informationen haben wollen, könnten evtl. alternative Ermittlungsverfahren gesucht werden ohne dabei anderen Mitarbeitern extrem viel Mehraufwand aufzudrücken.

Daher würde ich wirklich versuchen zu erfahren, was die Geschäftsführung von einer zusätzlichen Kostenstelle erwartet.

Gruß Reaper
Hallo Reaper,

"verstrickt" ist schön gesagt. Mir gefällt es auch überhaupt nicht, dass zentrale Unternehmensbereiche in der Kostenstellenhierarchie einem speziellen Standort zugeordnet sind.

Genau dieser Idee der Geschäftsführung versuche ich derzeit auf die Schliche zu kommen.
Sobald ich hier eine Reaktion bekomme, werde ich diese posten.

Dankeschön & Grüße
Hallo nochmal,

als Ziel habe ich nun von der Geschäftsführung die beiden folgenden Komponenten bekommen:

1. Kontinuierliche Verfolgung der Vertriebskosten

2. Analyse von Zusammenhängen zwischen Umsatzwachstum / Mitarbeiterauslastung / anderen Erfolgsgrößen. (Also Messung des Vertriebserfolges.)

Seht ihr andere / geeignetere Ansätze zur Messung als die Bildung einer eigenen Kostenstelle?

Viele Grüße
Also spontan bei diesen Zielen fällt mir keine andere Alternative ein außer einen zusätzliche Stelle. Aber ich würde versuchen die Erfassungsmethode der neuen Stelle mit an die alten irgendwie zu knüpfen so dass es evtl nur für den jenigen auf ein Blatt ne Spalte mehr oder so wird.
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