Ist-Kosten zu kalkulatorischen Kosten --> Stundensätze

Neues Thema in folgender Kategorie
Seiten: 1
Antworten
Ist-Kosten zu kalkulatorischen Kosten --> Stundensätze, Ist-Kosten zu kalkulatorischen Kosten --> Stundensätze
Hallo Controller-Gemeinde!

Mich beschäftigt folgendes Thema:

Wie würdet ihr Stundensätze ermitteln hinsichtlich Vertrieb und Lagerhaltung, wenn ihr zum einen durch fehlenden Reinvest keine Ist-Kosten habt (Niederstwertprinzip bei der Lagerhaltung) und zum anderen für den Vertrieb kalkulatorische Kosten ausweist, um diese vom Markt/Endkunde zu holen?

Beispiel:

Ich kalkuliere ein Fertigungsteil für die Einlagerung zum strengen Niederstwertprinzip also nur zu den tatsächlichen Kosten, welche mir bei der Herstellung entstehen.

Andererseits möchte ich dieses Teil für die Vertriebspreisliste kalkulieren und zwar zu den kalkulatorischen Kosten. Diese sind mir ja aber nie tatsächlich entstanden!

Wie geht man in diesem Fall vor? Zwei unterschiedliche Stundensätze und somit auch zwei unterschiedliche Herstellkosten für Betrieb und Vertrieb (beim Vertrieb als Verkaufspreis natürlich zuzüglich Selbstkosten und Gewinn)?

Ich möchte ja nicht zu günstig verkaufen aber auch nicht die Bestände zu hoch bewerten.

Danke vorab für eure Hilfe und Anmerkungen zum Thema.

LG Kai
Hallo Kai,

Du schreibst, "Diese sind mir ja aber nie tatsächlich entstanden!"
Dann sind es auch keine kalkulatorischen Kosten.

Auszahlungen, Aufwendungen, Kosten - bitte halte die Begriffe auseinander. Und das "strenge Niederstwertprinzip" gehört in die Buchhaltung, nicht in die KLR. Wie Du Deine Bestände bewertest, interessiert in der Buchhaltung das Finanzamt. Daher musste Du Dich hier an gesetzliche Vorgaben halten, auch wenn diese realitätsfern sind. Wenn Du sie in der KLR bewertest, kannst Du sie realistisch bewerten.

Was setzt Du denn bei den HK an bzw. was lässt Du weg? Was möchtest Du denn zusätzlich ansetzen, was Du "kalkulatorische Kosten" nennst?

Ich tippe mal auf Kosten, die keine Aufwendungen sind, also z. B. kalk. Zinsen und kalk. Miete. Das sind allerdings schon Kosten, Opportunitäts-/Verzichtskosten, also das, was Dir an anderer Stelle entgeht, und die musst Du realistisch ansetzen. In der Buchhaltung brauchst Du halt einen Beleg. Deshalb kommt bei den Herstellungskosten (Buchhaltung) und den Herstellkosten (KLR) in aller Regel ein anderer Wert raus.

Viele Grüße!
-Nausicaa
Hallo Nausicaa, Danke für deine Antwort. Mein Grundverständnisproblem ist sicher geteilt.

Das kommt sicher daher, dass ich gerade Probleme habe mir einzugestehen, dass das ich mehrere Stundensätze benötige.

Halt Ist-Stundensätze für die Bestandsbewertung Im Jahresabschluss sowie Kalkulationsstundensätze für den Vertrieb zur Verkaufspreiskalkulation.

Ist dem so?

Dort habe ich ja dann für Neuinvestitionen (linear unterstellt) hohe Abschreibungskosten sowie für Altinvestitionen nur noch Restbuchwerte - getreu dem Niederstwertpinzip.

Für die Kalkulation Vertrieb nehme ich ja sicher andere kalkulatorische Plankosten.

Egal wie der Buchwert der Istkosten ist. Und dort fehlt mir aktuell der aha-Effekt.

Setze ich immer in der Kalkulation nach außen die Plankosten an oder sind das dann eher die kalkulatorischen Herstellkosten? Also auch eventuelle Inflationsraten und Kostensteigerungen berücksichtigt?

Das ganze Thema ist recht komplex, weil ich für mehrere Bereiche die Stundensätze ermitteln muss.

Danke vorab für deine Antwort, aber dieses praxisnahe Tun vermittelt kein Fach- oder Gesetzbuch.

Danke und LG Kai
Was hindert daran einen BAB zu benutzen, der beides Werte ausweist?
Hallo Hans123,

Ein BAB ist die Basis - ist ja das Grundwerkzeug der KoRe.

Mit geht es eher darum, dass ich einmal die Stundensätze für den Jahresabschluss (Bilanz, Bestandsbewertung) erstellen muss. Das ja zu Ist-Kosten bzw. tatsächlichen Kosten.

Für den Vertrieb muss ich ja nun losgelöst von der GuV mit fiktiven Ansätzen (kalkulatorische Kosten) Stundensätze für die Zukunft ermitteln. Sind das schon Plankosten? Nur weil ich kalkulatorische Ansätze wähle?

Grundfrage bleibt - ich benötige de BAB 1x ohne (JA) und 1x mit kalkulatorische Kosten (z.B. AfA neu) und das Ganze auch noch mit Plankostenansatz.

Oder reicht es aus die kalkulatorische Kosten auszutauschen? Also nur z.B. die AfA zu korrigieren!
Hallo Nausicaa, Danke für deine Zeit und deine Erläuterungen.

Mein Grundproblem ist, dass es sich um ein eigentümergeführtes Unternehmen handelt. Über Jahre gab es keine Ersatzinvestitionen womit die Buchwerte vieler Maschinen für den Maschinenstundensatz bei 0,50 € liegen. Ich habe also schon recht große Unterschiede zwischen JA (Stundensätze Bestandsbewertung) und kalkulatorischen Ansätzen (Wiederbeschaffungskosten und Laufzeit sowie eventuelle Kostensteigerungen.

Oder vermische ich hier etwas - zum Beispiel drei Dinge miteinander --> Istkosten-Stundensätze, kalkulatorische Stundensätze und Plankostenstundensätze?

Ich muss ja zum einen meine Lagerbestände bewerten (Wirtschafts- und Betriebsprüfer) und zum anderen dem Vertrieb Vorgaben geben, um am Markt agieren zu können (Geschäftsführung Vertrieb und Vertriebsleiter).

Benötige ich also mehrere BAB oder nehme ich ein Grundgerüst und tausche einzelne Komponenten aus (z. B. AfA) und ergänze Kosten um Inflationsausgleiche?

Hoffe ich beschreibe das alles nicht zu umständlich und es ist eigentlich nur ein einziges Werkzeug notwendig. Freue mich auf deine/eure Ideen.

LG Kai
Hallo Kai,

zunächst solltest Du hans123 Vorschlag aufgreifen, und beide Werte in einem BAB ausweisen.

Nun musst Du nur schauen, dass die Werte so ermittelt werden, dass Du Deine Ziele erreichst. Wenn Du Ausdrücke wie "Buchwert der Istkosten" verwendest, kann ich nur vermuten, was Du damit meinen könntest.  :|

Die Werte für die Buchhaltung sind einfach zu ermitteln, denn dafür gibt es Vorschriften. Zur Ermittlung der Herstellungskosten, schau mal hier nach: https://www.rechnungswesen-portal.de/Fachinfo/Anlagevermoegen/Herstellungskosten-nach-HGB-IAS-und-US-GAAP.html

Dann wendest Du Dich der KLR zu. Die größten Unterschiede wirst Du bei den kalk. Abschreibungen (Wiederbeschaffungswert, betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer) und den kalk. Zinsen haben. Dann auch schauen nach weiteren Opportunitätskosten wie kalk. Miete (Lagerhalle ist Eigentum, hätte alternativ vermietet werden können).

Du musst realistische Werte ansetzen. Da kann eine Inflationsrate sinnvoll sein, abhängig vom Planungshorizont. Und wirklich nur Kosten.

Viele Grüße!
-Nausicaa
Hallo Nausicaa, hallo Hans123,

danke für eure Anregungen. Ich werde das mal so nebeneinanderlegen. Also den BAB ermitteln und die kostenrechnerischen Korrekturen durchführen.

Die Plankostenrechnung wäre ja dann das i-Tüpfelchen. Aber klar- zuerst die Ist-Situation analysieren und an die "echten Gegebenheiten" anpassen.

Sorry falls noch andere Antworten / Fragestellungen zur Erläuterung hier nachfließen.
Das könnte sich überschneiden, aber erklärt noch genauer mein Anliegen.

Eventuell könnt ihr ja darauf noch einen Rat geben... Ihr habt mir so schon die Richtung aufgezeigt und ich schmorre nicht im eigenen Saft kraftlos rum ;-)

Danke für alles LG Kai
Hallo Kai,

jetzt leg mal los. Wenn Du einen Vorschlag hast, kannst Du den ja hier mal vorführen.

Viele Grüße!
-Nausicaa
Seiten: 1
Antworten
User, die dieses Thema lesen. (2 Gäste, 0 registrierte User, 0 versteckte User):
Anzeige

TOP ANGEBOTE

Button__subThema.PNG RS Toolpaket - Planung:
4 Excel-Tools zum Paketpreis von nur 149,- EUR statt 227,- EUR bei Einzelkauf
Button__subThema.PNG RS Toolpaket - Controlling:
6 Excel-Tools zum Paketpreis von nur 189,- EUR statt 286,- EUR bei Einzelkauf
Button__subThema.PNG RS FiBu Paket:

8 Excel-Tools zum Paketpreis von nur 39,- EUR statt 49,- EUR bei Einzelkauf

Stellenanzeigen

Gruppenleitung (m/w/d) Unternehmenscontrolling
Das Helmholtz-Zentrum Hereon betreibt internationale Spitzen­forschung für eine Welt im Wandel: Rund 1.000 Beschäftigte leisten ihren Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels, der nachhaltigen Nutzung der welt­weiten Küsten­systeme und der ressourcen­verträglichen Steigerung der Lebens­qualität. ... Mehr Infos >>

Buchhalter/in (m/w/d)
Zukunftsorientiert, praxisnah, forschungsstark: Im Herzen der Hauptstadt bietet die BHT das größte ingenieurwissenschaftliche Studienangebot in der Region. Unter dem Motto „Studiere Zukunft“ bilden wir in über 70 technischen, natur-, lebens- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen mehr al... Mehr Infos >>

Bereichs-Controller (m/w/d)
Die ekom21 ist ein renommiertes Technologie-unternehmen im Bereich IT-Komplettlösungen für den öffentlichen Dienst. Als das größte BSI-zertifizierte IT-Dienstleistungsunternehmen in Hessen, mit einem umfassenden Produkt- und Dienstleistungsportfolio, betreuen wir über 500 Kunden mit 29.000 Anwend... Mehr Infos >>

Lead Financial Analyst/Senior Controller (m/w/d)
Die WIRTGEN GROUP ist ein international tätiger Unternehmensverbund der Baumaschinenindustrie. Zur WIRTGEN GROUP gehören die traditionsreichen Produktmarken WIRTGEN, VÖGELE, HAMM, KLEEMANN und BENNINGHOVEN mit ihren Stammwerken in Deutschland sowie lokale Produktionsstätten in Brasilien, China un... Mehr Infos >>

Controller*in – Forschungsinstitut
Die Fraunhofer-Gesellschaft (www.fraunhofer.de) betreibt in Deutschland derzeit 76 Institute und Forschungs­einrichtungen und ist eine der führenden Organisationen für anwendungsorientierte Forschung. Rund 32 000 Mitarbeitende erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 3,4 Milliarden ... Mehr Infos >>

Division Controller (m/f/d)
Exciting opportunities await you – as Division Controller (m/f/d), you will act as business partner for local SAP FICO teams in ELANTAS and corporate ALTANA Controlling, Accounting and Tax entities, you will review and analyze monthly closing results in AIDA reporting for actuals, forecas... Mehr Infos >>

Sachbearbeiter:in Finanzbuchhaltung (m/w/d)
Projekte von struktur­politischer Bedeutung umsetzen, Grundlagen für die dynamische Entwick­lung eines moder­nen Wirtschafts- und Techno­logie­stand­ortes schaffen – dies sind die Aufgaben der Landes­ent­wicklungs­gesell­schaft Thüringen mbH. Wir ent­wickeln, erschließen und vermarkten gewerblich... Mehr Infos >>

Kaufmännischer Mitarbeiter (w/m/d) Buchhaltung mit Schwerpunkt Kreditoren
Energie Süd­bayern (ESB) bildet gemeinsam mit den Tochter­unter­nehmen Energienetze Bayern und der ESB Wärme die ESB-Unternehmens­gruppe. Mit rund 450 Mit­arbeiterinnen und Mit­arbeitern, Auszu­bildenden und Trainees stehen wir für leistungs­fähigen Service, flexible Energie­produkte und ... Mehr Infos >>

Weitere Stellenanzeigen im Stellenmarkt >>

Veranstaltungs-Tipp

290-2.jpg       
Die E-Rechnung ist ab 2025 Pflicht: Tipps zur Umsetzung!
Ab 1.1.25 gelten zahlreiche gesetzliche Neuregelungen zur Umsetzung der E-Rechnung im B2B-Bereich. Bei der Umsetzung gibt es aber häufig noch viele Detail- und Praxisfragen. Im Webinar der Haufe Akademie erhalten Sie einen Überblick über alle wesentlichen Neuerungen und Anwendungshinweise zur neuen E-Rechnungspflicht.  Mehr Infos >>

JOB- Letter

 jobletter.jpg
Sie möchten über neu eingehende Stellenangebote automatisch informiert werden? Dann können Sie unseren kostenfreien Jobletter abonnieren. Mit diesem erhalten Sie alle 14 Tage die aktuellsten Stellenanzeigen und weitere Arbeitsmarkt-News.

Excel-Tool Bilanz- und Erfolgsanalyse

Bilanzanalyse-Tool 290px.jpg
Aus Bilanz und G+V werden alle gängigen Bilanz- und Erfolgskennzahlen errechnet und versucht, die Bewertung der Zahlen mit den Ampelfarben grün, gelb und rot deutlich zu machen. Die Ableitung bzw. Berechnung der Kennzahlen wird ausführlich dargestellt.

Jetzt hier für 34,- EUR downloaden >>
Nützliche Excel-Tools

Diagramme_Charts_pm_chormail@hotmail-com_B347361660_290px.jpg

Excel Dashboard Baukasten für das Projektmanagement
Zahlreiche fertig vorbereitete Module, Grafiken und Übersichten, die leicht individuell angepasst und zu beliebigen Dashboards für Präsentationen, Reporting oder das Projektcontrolling zusammengestellt.... mehr Infos >>

Preiskalkulation für Produkte u. Dienstleistungen

Branchenübergreifende Excel-Vorlagen zur einfachen Preiskalkulation und Angebotskalkulation für Selbständige. Separate Vorlagen für Produktgeschäft und Dienstleistungen (Stundensatzkalkulator). Preis- und Angebotskalkulation für Selbständige. mehr Infos >>

Excel-Projektmanagement-Paket

Professionelle Excel-Vorlagen für Ihr Projektmanagement Dieses Vorlagen-Paket enthält insgesamt 9 verschiedene Excel-Dateien für die Projektplanung und das Projektmanagement. Alle Dateien sind einfach zu bedienen, können vom Nutzer beliebig angepasst werden. mehr Infos >>

Weitere Excel-Vorlagen finden Sie hier >>

Rollierende Liquiditätsplanung auf Wochenbasis

03_Liquiditaetstool.png
Dieses Excel-Tools bietet Ihnen die Grundlage für ein Frühwarnsystem. Der erstellte Liquiditätsplan warnt Sie vor bevorstehenden Zahlungsengpässen, so dass Sie frühzeitig individuelle Maßnahmen zur Liquiditätssicherung einleiten können. Gerade in Krisensituationen ist eine kurzfristige Aktualisierung und damit schnelle Handlungsfähigkeit überlebenswichtig.
Mehr Informationen >>

Excel-Finanzplan-Tool PRO für Kapitalgesellschaften

Dieses Excel-Tool ist ein umfangreiches - auch von Nicht-Betriebswirten schnell nutzbares - integriertes Planungstool, welches den Nutzer Schritt-für-Schritt durch alle Einzelplanungen (Absatz- und Umsatz-, Kosten-, Personal-, Investitionsplanung etc.) führt und daraus automatisch Plan-Liquidität (Cashflow), Plan-Bilanz und Plan-GuV-Übersichten für einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren erstellt.
Mehr Informationen >>

Vorlage - Formular für Investitionsplanung, Investitionsantrag

PantherMedia_Prakasit-Khuansuwan_400x299.jpg
Dieses Excel-Tool bietet Ihnen Muster-Formulare für die Steuerung von Investitionen/ Anlagenbeschaffungen in einem Unternehmen. Es sind es sind Vorlagen zu Investitionsplanung und Investitionsantrag enthalten.
Mehr Informationen >>

Weitere über 400 Excel-Vorlagen finden Sie hier >>

Skript Kostenrechnung

Umfassendes Skript für Studenten, Auszubildende und angehende Bilanzbuchhalter zu allen prüfungsrelevanten Themen aus der Kosten- und Leistungsrechnung als ebook im pdf-Format. Auf 163 Seiten wird alles zum Thema Kostenrechnung ausführlich und verständlich sowie mit vielen Abbildungen und Beispielen erläutert.

Themen:

- Kostentheorie
- Aufgaben und Systeme der Kostenrechnung
- Vollkostenrechnung
- Teilkostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung)
- Plankostenrechnung
- Kurzfristige Erfolgsrechnung
- Prozesskostenrechnung
- Kalkulation im Handel

Zusätzlich zum Skript erhalten Sie umfangreiche Klausuraufgaben und Übungsaufgaben mit Lösungen! Preis 9,90 EUR Hier bestellen >>