Controller ohne Studium - eine berufliche Sackgasse?

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Controller ohne Studium - eine berufliche Sackgasse?
Liebe Forumsgemeinde,

nach Jahren des stillen Mitlesens habe ich mich aus gegebenem Anlass endlich dazu entschlossen, den Anmelden-Button zu klicken und aktiv am Forumsgeschehen teilzunehmen. Zunächst möchte ich den Betreibern der Seite und des Forums, sowie ihren Mitgliedern ein großes Kompliment aussprechen. Das Controlling Portal war und ist mir bereits über einen langen Zeitraum eine große Hilfe gewesen – sowohl in der beruflichen Fortbildung, als auch bei spezifischen beruflichen Fragestellungen.

Nun zu meiner Person: Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet, habe drei fantastische kleine Kinder und arbeite seit einem  Jahr als Produktions-Controller bei einem namhaften deutschen Industrieunternehmen, für welches ich schon mein ganzes berufliches Leben tätig bin. Meine berufliche Karriere begonnen habe ich dabei in der Materialwirtschaft/Logistik, zuletzt war ich sieben Jahre als strategischer Einkäufer beschäftigt, bevor mir das Angebot unterbreitet wurde, eine frei gewordene Stelle als Produktionscontroller zu besetzen.

Meine Besonderheit: Ich bin kein akademischer Betriebswirt, sondern habe „nur“ den zweiten Bildungsweg in seiner Gänze absolviert. Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann , habe ich Fortbildungen zum Gepr. Industriefachwirt IHK und zum Gepr. Betriebswirt IHK erfolgreich abgeschlossen. Mir ist durchaus bewusst, dass ich damit nicht nur bei uns im Konzern ein Exot unter den Controllern bin. Mir ist auch bewusst, dass dies mit einer ganzen Reihe von Nachteilen (z. B. formale Hürden bei der Gehaltsentwicklung, Wertschätzung) verbunden ist  und es sicherlich die weitaus bessere Entscheidung gewesen wäre, im Anschluss an den Industriefachwirt ein betriebswirtschaftliches Fernstudium zu absolvieren. Dies ist aber nun leider nicht mehr zu ändern und im Nachhinein ist man ja bekanntlich immer schlauer. Ich leide deshalb aber nicht an Minderwertigkeitskomplexen, ich bin mir durchaus auch darüber im Klaren, dass ich verschiedene Stärken mitbringe, die mich zu einem guten Controller machen - nicht von ungefähr hat man mir ja auch diese Stelle angeboten.

Mein eigentliches Problem ist derzeit ein ganz anderes: Einerseits fühle ich mich ausgesprochen wohl im Controlling und ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, dass das Controlling den Schwerpunkt meiner weiteren beruflichen Laufbahn bildet. Ich hatte lange nicht mehr soviel Freude an der Arbeit wie im Moment. Andererseits werde ich das Gefühl nicht los, dass ich mich durch den Wechsel ins Controlling in eine berufliche Sackgasse manövriert habe, da ich Berufserfahrung in einem Berufszweig sammle, für welchen ich
    - aufgrund des fehlenden akademischen Abschlusses bei anderen Unternehmen schon aus formalen Gründen nicht in Frage komme
    - im eigenen Unternehmen fast ausschließlich mit Akademikern im Wettbewerb stehe und damit kaum Aufstiegsmöglichkeiten habe
Ich mache mir deshalb momentan sehr viele Gedanken darüber, wie ich mit dieser Situation umgehe und was aus strategischer Sicht der für mich beste Weg ist. Dabei geht es nicht nur um meine Selbstverwirklichung, sondern insbesondere auch um meine Verantwortung als Familienvater und Alleinverdiener.

Grundsätzlich sehe ich drei Möglichkeiten dieser Situation adäquat zu begegnen:

1. Akademisches Studium an einer privaten FH
Pro: hohe Wertigkeit, Türöffner (Aufstieg, Gehalt, Unternehmenswechsel), Anerkennung von IHK-Leistungen teilweise möglich
Contra: Kosten, Zeit und Aufwand mit Familie kaum vereinbar

2. Spezifische Controlling Fort- und Weiterbildung
(sinnvoll sind wohl nach einer ersten Recherche: Controller IHK, Controllingbetriebswirt IWW, 5-Stufen-Programm Controller Akademie)
Pro: Erhöhung der fachlichen Kompetenz, Kosten, Zeit und Aufwand ggf. mit Familie vereinbar
Contra: kein Türöffner, fehlende Anerkennung im Vergleich zum Studium, noch eine Fortbildung und noch immer kein Akademiker

3. Rückkehr in den Bereich Einkauf u. Logistik anstreben
Pro: Einkäufer mit Controlling-Kenntnissen sind gefragt, akademischer Abschluss hat im Einkauf keine ganz so hohe Bedeutung
Contra: mittelfristig wohl nur im Rahmen eines Unternehmenswechsel möglich, Spaß an der Freude geringer

Wie würde Ihr meine Situation einschätzen und zu welcher Möglichkeit würdet Ihr mir raten?

Könnte ich mit einer controllingspezifischen Fortbildung in Kombination mit dem IHK-Betriebswirt die Nachteile eines fehlenden akademischen Abschlusses zumindest teilweise abfedern und falls ja, welche der genannten Fortbildungen wäre dafür am besten geeignet? Oder ist für eine erfolgreiche Zukunft im Controlling das Studium unerlässlich und bleibt mir deshalb aufgrund meiner privaten Situation (drei kleine Kinder machen ein berufsbegleitendes Studium nahezu unmöglich) nur die Rückkehr in den Einkauf anzustreben?

Vielen herzlichen Dank vorab für Eure Antworten und beste Grüße
Maximilian
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