Frage zur Praxis in der Buchhaltung

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Frage zur Praxis in der Buchhaltung
Ich bin Bürokaufmann und habe erst drei Jahre Erfahrung in der Buchhaltung.

Zuerst habe ich bei einer Weiterbildungseinrichtung einige Kurse zur Buchhaltung abgelegt, u. a. Datev, Lexware und SAP dabei gelernt. 2,5 Jahre habe ich primär in der Debitorbuchhaltung gearbeitet, Kreditorbuchhaltung nur in sehr kleinem Umfang (verschwindend gering).

Ich musste meinen Arbeitgeber wechseln und habe danach bei einem Pflegeheim-Betreiber (ein großes Konzernunternehmen) Gesamtbuchhaltung gemacht. Da bin ich aber gescheitert. Ich habe die Arbeit nicht geschafft. Aufgabe war es für jeden Buchhalter, die Gesamtbuchhaltung für fünf Heime des Unternehmens zu erledigen. Ich war mit vier schon überfordert. Es mussten Tätigkeiten im Kreditorbereich gemacht werden, die ich vorher noch nie in dem Umfang gemacht habe. Rückstellungen bilden, Kontrollieren und schauen, ob sie wieder aufgelöst werden können. Abgrenzungsbuchungen usw. Das kenne ich alles aus der Theorie, und in kleinem Umfang hab ich das auch schon beim alten Arbeitgeber gebucht. Ich vermute aber, dass man im Kreditor-Bereich bestimmte Erfahrungen gesammelt haben muss, um danach Gesamtbuchhaltung machen zu können.

Es war auch so, dass sehr viele Rechnungen jeden Tag reingekommen sind, zum Erschlagen viel. Und die müssen auch entsprechend anteilig gebucht werden auf die Konten. Bei Lebensmittelrechnungen z. B. Lebensmittel, Getränke Mit 7 %, mit 19% Ust., transportierten, Pfand usw. Es waren Rechnungen mit sehr langen Inhalten, bis zu 5 oder mehr Seiten. Und es waren keine homogenen Rechnungen. Da waren Lebensmittel und getränke und transportkosten gemischt enthalten bzw versteckt. Einige hatten sogar Nicht-lebensmittel mit drin Ich habe mir die Mühe gemacht und alles genau auseinandergenommen. Dann erfahre ich, dass nahezu alle Kollegen alles nur auf ein Konto gebucht haben. Vielleicht bin ich naiv, aber das kann und möchte ich nicht. Und Kollegen haben einfach von sich aus ohne nachfragen entschieden, bestimmte Rechnungen liegen zu lassen, die eigentlich in den monatsabschluss mit eingehen sollten. Auch Zahlungsweise wurden nicht eingearbeitet und Zahlungen auf den Konto zu klären gelassen. Die Geschäftsführung will, dass alles erledigt wird, aber die Kollegen halten sich nicht daran.

Mir wurde geraten, nur eine Debitor-Stelle anzunehmen. Diese gibt es aber gar nicht so häufig. Neist gibt es Gesantbuchhaltung und dann Kreditorbuchhaltung.

Ich bekomme viele Absagen, weil ich wohl zu wenig Erfahrung habe. Kann mir jemand einen Rat geben, was ich tun kann? Ich habe Interesse daran, in den Kreditor-Bereicj zu gehen, aber da hab ich wohl zu wenig Erfahrung. Und bei der Gesamtbuchhaltung hab ich u. U. nicht nur zu wenig Erfahrung, sondern bin am Ende wieder überfordert.

Hat jemand Erfahrungen aus der Buchhaltung für mich?

Baltar
Ja, den von der Regierung (welche für die Steuergesetze verantwortlich sind) so lange auf die Nerven gehen, bis eingesehen haben, dass die Bézierkurve auch vereinfacht angenähert werden kann.  :read:
Und um ehrlich zu sein, ist die Sachlage doch so...

Keiner schafft mehr mit annehmbaren Aufwand eine saubere Buchhaltung, die nicht voller Fehler ist und die von der Regierung liegen sich greade wund, weil kein Geld da ist.

Also, kann man die Zeit auch sinnvoll nutzen und sich von einem Großteil der über Jahrzehnte angesammelten Extrawürste verabschieden, zusammenfassen und vereinfachen.

Das Finanzamt kann relativ einfach bestimmen, welchen Steuersatz man ansetzen müsste, um bei einem einheitlichen USt. die gleichen Einnahmen wie mit 0, 7 und 19 % zu haben.

Gegebenenfalls auftretende minimale Verwerwerfungen spielen bei der jetzigen Inflationsrate fast keine Rolle und das würde schon mal vieles einfacher machen, weil man weniger splitten muss.

:!:  :read:
Hallo baltar,

also für mich klingt das nach miserabler Einarbeitung. Wenn Du nicht weißt was wie zu tun ist und niemanden hast den Du Fragen kannst, würde ich sagen, dass da etwas im Unternehmen falsch läuft. Gut, wir kennen jetzt auch nur Deine Seite der Geschichtze, aber ich gehe mal davon aus, dass Du schon arbeiten kannst und arbeiten willst. Ich finde gerade als Buchhalter findet man doch in Mittel- und Norddeutschland einen Job?

Ich würde mich gar nicht so sehr auf einen Job fokussieren. Kreditoren oder Debitorenbuchhaltung, im Grunde sollte man schon alles irgendwie können, wobei es ja auch nicht so schwer ist, wenn man es erstmal verstanden hat. Viel interessanter sind da die Unterschiede bezüglich der Branche. Ein Pflegeheim hat ja eine ganz andere Buchhaltung als ein Einzelhandel. Auch die Größe spielt eine Rolle. Vll. gibt es so wenig Geschäfte, dass Forderungen und Verbindlichkeiten direkt genutzt werden. Auch die verwendete Software und der Kontenrahmen sind wichtig. "Gesamtbuchhaltung" klingt erstmal kompliziert, aber wenn man sich halbwegs auskennt kommt man gut  zurecht - nur von der Lohnbuchhaltung sollte man die Finger lassen wenn man keinen Plan hat.

Personaler sind hier auch sehr unterschiedlich. Ich z.B. lege viel Wert darauf, dass die Leute gut eingearbeitet werden und diesbezüglich gar keine Fragen haben und wenn doch können sie zu mir kommen. Ich kenne aber auch welche die kennen sich mit Buchhaltung gar nicht aus und suchen daher gezielt Leute die wissen was sie tun.Vielleicht hast Du in Deiner Region auch mehrere davon.

Ich denke Du solltest schauen, wo Deine Schwächen/Unischerheiten sind und dann daran gezielt arbeiten. Praktische Erfahrung ist natürlich schwer zu sammeln, aber wenn Du Ahnung von der Theorie hast, solltest Du doch zurecht kommen (vll. scheitert die Einstellung auch an anderen Sachen?). Im Internet gibt es ja auch genügend Hilfsportale mit hilfsbereiten Menschen für Fragen die eventuell auftreten.

Ansonsten aus der Zeit wo ich noch Kreditorenbuchhaltung gemacht habe: Ich habe pro Tag bis zu 150 Rechnungen händisch bearbeitet, sprich eine erste Prüfung vorgenommen, kontiert (Konten herausfinden), bgebucht, ins System eingetragen und nachträglich digitalisiert. Dafür brauchte ich so 3 Stunden und war damit auch am Schnellsten. Die KollegInnen die das heute machen brauchen 4-5 Stunden. Das dauert also alles auch seine Zeit, die man einplanen muss.

Rückstellungen hingegen oder sonstige Spezialbuchungen dauern normalerweise ja nicht so lange. Wichtig sind hier halt die Grundsätze, dass man schon ordentlich arbeiten sollte und vor allem auch weiß was man tut. Das ist natürlich alles leicht gesagt aus meiner Position, aber ich kann schon ein bisschen verstehen, wie Du Dich fühlst. Es ist hier natürlich schwer irgendwelche Ratschläge zu geben, da wir weder Dich noch Deine Historie kennen.

VG
Mei, man könnte halt auch den Müll in den Parkanlagen aufsammeln, oder sich Zuhause um die Kinder kümmern, statt total verblödet Rechnungen anzuschreiben. Das hätte sicher einen größeren Mehrwert für die Gesellschaft.

Happy wife, Happy Life. :wink1:
Bei uns steht halt wegen der Buchhaltung (Überprüfen der Steuersätze auf den Rechnungen, unvollständige CSV von der Bank ergänzen/nachprüfen und SKR Kontorahmen ergänzen, wo am Ende eh alles wieder in einen Topf kommt) seit November der Betrieb still.

In der Zeit wo wir hier mehr oder weniger sinnlos Herumbuchen, hätten die in Amerika schon längst mit den Dreharbeiten für ASocial Network angefagen...
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