Tipps für Vorstellungsgespräch - Erster Controlling-Job

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Tipps für Vorstellungsgespräch - Erster Controlling-Job, Vorstellungsgespräch
Hi zusammen,

ich habe mich neu hier angemeldet, weil ich auf etwas Hilfe hoffe :)

Es geht darum, dass ich in wenigen Tagen ein Vorstellungsgespräch im Controlling einer großen Einrichtung im öffentlichen Dienst habe.

Kurz zu mir:
-Duales Studium (BWL, Schwerpunkt Rechnungswesen / Controlling) 2014 abgeschlossen. Abschluss Bachelor "nur" 2,9
-25 Jahre jung
-Seit Abschluss schon im 3. "Übergangsjob", immer wieder gewechselt, in der Hoffnung, dass es besser wird.... alles nur Jobs, für die das Studium nicht nötig war und Jobs, die mich langweilen.... (Ich will nicht abwertend klingen... Aber für meine Zukunft erhoffe ich mir mehr, als ein Job, in dem ich hauptsächlich Anrufe verbinde und Ablage mache..)
-Keine nennenswerte Berufserfahrung im Controlling.... Außer eben während den Praxisphasen im Studium

Da ich endlich in meinen Wunschbereich (Controlling) möchte, hab ich jetzt angefangen, mich zu bewerben....  
Ich kann mein Glück kaum fassen, dass ich trotz den eher schlechten Voraussetzungen mit nur einer einzigen Bewerbung ein Vorstellungsgespräch bei einem sehr beliebten Arbeitgeber bekommen habe!

Nur weiß ich leider gar nicht, was mir bevorsteht.
Bei meinen bisherigen Gesprächen war das immer alles ganz locker... Da wurde bisschen gequatscht und über Interessen geredet und schon wars fertig.
Aber jetzt gehts eben um einen... ja... anspruchsvolleren Job, und ich hab den Eindruck, dass man da auf Herz und Nieren ausgefragt wird.
Was könnt ihr euch in der Situation vorstellen, was sind eure Erfahrungen?
Soll ich nochmal Formeln Pauken, Definitionen,.... oder würdet ihr das auf euch zukommen lassen?

Bitte entschuldigt, ich bin einfach sooo aufgeregt, denn der Job wäre mein absoluter Traum!  8)

Liebe Grüße,

Maria
Und wie isses gelaufen ?
Bearbeitet: MaRoEn - 09.08.2016 12:08:20
Noch gar nicht - es musste auf den 19. August verschoben werden.
Also wenn noch jemand Tipps hat, gerne her damit  :D
In der Regel hapert es eher auf persönlicher als aufgrund von fachlichen Mängeln. Zumal man immer einplant, dass Neuzugang eingearbeitet werden muss.

Aber Fragen, die mir bei den zur Verfügung stehenden Informationen, kommen, wären:

Warum hast Du Dir keinen "richtigen" Job gesucht oder noch einen Master draufgesetzt? Ein Jahr kann ja noch rumschlumpfen, Elternurlaub, Reisen o.a., aber in einem Zeitraum, in dem andere einen Master absolvieren, hast Du Übung, Wissen, Anschluss "verloren". Wie und womit gleichst Du das aus?

Hoffentlich mit der erworbenen Erfahrung aus den 3 Übergangsjobs:
persönlich: Was ist Dir wichtig (Kollegen, Freizeit, Einfluss, Entwicklung, ...)? Was sind Deine No-Gos (besserwisserische Chefs, intrigante Kollegen, ...)?
fachlich: Kennst Du Dich mit Branchenspezifika aus: Krankenhaus, Stadtwerke oder wo auch immer es hin geht.

Hinsichtlich Vorbereitung würde ich mich mit dem Unternehmen und dem Eigentümer (Stadt, Land, Bund) intensiv auseinander setzen. Die Grundlagen (Kennzahlen,Unternehmenskontext (Aufbau, Umfang, Besonderheiten)) müssen sitzen.
Für mich hat immer die vormittägliche Vorbereitung für ein fiktives 10-Minuten-Referat über das Unternehmen funktioniert.

Ansonsten ist in Deinem Alter zu beachten, dass manch ein Personaler oder Vorgesetzte befürchtet, Du willst vor dem Dreißigsten noch schwanger werden und das lieber im ÖD als draußen. Das würde ich beachten, wenn ich die Ziele, Prioritäten und Wünsche formuliere. Ist aber nur das i-Tüpfelchen.

Viel Erfolg.
Hallo Maria90,

würde dir auch empfehlen, dass du dich intensiv mit dem Unternehmen und der Arbeitsstelle befasst. Versuche dich in den Job zu versetzen.

-Wo im Unternehmen, bzw. in der Gesamtorganisation befindet sich der Job?
-Was ist Sinn und Zweck des Jobs für das Unternehmen?
-Betreutst du bestimmte Gesellschaften/Teilbereiche/Produkte/etc.?
-Sind die Schwerpunkte eher operativ (KLR, Abweichungsanalysen, kurzfristige Budgets) oder strategisch (Bilanzanalyse, Finanzkennzahlen, strategische Budgets)?
-Handelt es sich um ein deutsches Unternehmen, mit Hauptsitz in DE oder einer Gesellschaft, mit Hauptsitz im Ausland?
-Welche Unternehmenskultur (Corp.ID) strebt die Unternehmensführung an und wie deckt sich das mit deiner Gesinnung?

Es schadet auch nicht sich ggf. schonmal die Infos aus dem externen Rechnungswesen anzuschauen, um ein Gefühl für das Unternehmen zu bekommen. Ich würde aber z.B. nicht unbedingt mit Kennzahlen daher kommen und "auf dicke Hose" machen. Ich denke wichtig ist eher, dass deine Gesprächspartner bemerken, dass du echtes Interesse hast. Wenn man hier übertreibt kann das denke ich ganz schwer daneben gehen.

Ob fachlich etwas abgefragt wird ist schwer zu sagen. Die Erwartungshaltung ob Ja oder Nein würde ich vom Unternehmen abhängig machen. Gehst du z.B. ein eine große Konzernzentrale würde ich schon damit rechnen, dass u.U. Rollenspiele, Fallstudien, etc. kommen können. Bei kleineren Organisationseinheiten würde ich nicht damit rechnen. Passieren kann aber natürlich alles mögliche. Hier zählt ein souveräner Auftritt und das nötige Improvisationsgeschick.

Generell zählt ein ordentliches und freundliches auftreten, echtes Interesse am Unternehmen und den Mitarbeitern und schlussendlich auch an der weiteren Entwicklung des Unternehmens und der Rolle, die einem dabei zugesprochen wird. Ehrlichkeit finde ich auch wichtig. Wenn man irgendwas dazu dichtet, was nicht der Wahrheit entspricht, wird dies spätestens in der Probezeit heraus kommen und dann kann man u.U. auch schnell wieder weg sein. Hier dann lieber auf die Lernbereitschaft hinweisen, falls irgendwo Kenntnisse fehlen. Es gibt zu 100% keinen Bewerber, der keine Anlernphase braucht.

Alle Angaben ohne Gewähr. Bereite dich vor und sei authentisch, dann passt das schon ;-)


VG
Nubi
Na toll - jetzt hab ich ne ewig lange Antwort getippt und hab dann aufs falsche geklickt und zack - weg. Dann eben nochmal in kurz :)

Danke euch beiden für die Ratschläge. Das beruhigt mich zumindest ein wenig.

Ich kenne mich inzwischen sehr gut mit dem Unternehmen aus, weiß, wo der Job angesiedelt ist, kenne mich mit den Aufgabengebieten aus,... Außerdem hab ich mich nochmal in die Grundlagen eingelesen, sodass ich mir da 100% sicher sein kann, dass ich weiß, wovon mein Gegenüber redet, wenn er mir Fragen zu meinem Werdegang und meinem Wissen zu einem Gebiet fragt.

Was ich positives aus meinen bisherigen Jobs mitnehmen konnte, kann ich auch erläutern. Ich werde selbstverständlich nicht so negativ wie in dieser Frage über diese Jobs reden!

Jetzt wo meine Angst vor den Fachfragen weg ist, hab ich nur noch Angst vor den "Warum"-Fragen (Warum so ein schlechter Bachelor? Warum erst jetzt in den Bereich?....), da die ehrliche Antwort hier danach aussehen könnte, als wolle ich Mitleid erregen oder wäre psychisch labil... (Während meinem letzten Jahr im Studium gab es in der Familie einen schweren Schicksalsschlag (ich war die letzten 2 Semester nicht in der Vorlesung), zeitgleich gabs im Ausbildungsunternehmen eine schwere Krise...)  
Da ich das ja so nicht sagen kann, muss ich mir da was überlegen, was nicht gelogen ist, was aber auch nicht zu ehrlich ist... Aber das bekomme ich auch noch hin :)
"Worauf sind Sie besonders stolz?" - "Dass ich trotz widriger Umstände meinen Abschluss erreichen konnte."
"Warum haben Sie sich erst jetzt ...?" - "Nachdem im familiären Umfeld ein Todesfall / Herzinfarkt / ... eintrat, bräuchte ich Zeit, ohne auf den Berufsanfänger zu verzichten / gänzlich meine Berufserfahrung zu verlieren ..."

Alles Gute.

Halt uns auf dem Laufenden ;)
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